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Motocross Enduro- 02/2015

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An erster Stelle wünscht euch das gesamte Redaktionsteam ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr! Das Jahr 2015 begann im doppelten Sinne mit einem wahren Kracher! Zum einen gewann Ken Roczen in Anaheim zum ersten Mal unter der Flagge von Suzuki, zum anderen gastierte hierzulande die MAXXIS-FIM-SuperEnduro-Weltmeisterschaft und die ADAC-SX-Cup-Piloten krönten den neuen Champion! Für Offroadfans dürften diese Ereignisse für gehörig Freude gesorgt haben. Und wenn es nach unserem Geschmack geht, kann es das gesamte Jahr so weitergehen!

ENDURO Prestige-Klasse:

ENDURO Prestige-Klasse: Es kann nur einen Sieger geben ... In dieser Kategorie gehen die absoluten Ausnahmekönner ans Startgatter. Allen voran ganz klar Taddy Blazusiak, der in dieser Saison die Möglichkeit hat, seinen sechsten WM-Titel (!) zu holen. Keiner hat diese Sportart so geprägt wie der gebürtige Pole, dessen Endurokarriere am berühmt-berüchtigten Erzberg begann. Seine schärfsten Rivalen David Knight, Cody Webb und Jonny Walker wollen heuer genau das verhindern. Den ersten Schritt in Richtung Titelverteidigung hatte Blazusiak bereits beim Saisonauftakt in seiner Heimat gemacht, dort gewann er souverän den ersten Lauf der WM und kam folglich als Führender nach Riesa. Auch hier stellte „Taddy“ von Beginn an klar, wer den Ton angibt. Im Zeittraining fuhr der KTM-Star mit 37:061 Sekunden die schnellste Runde aller Piloten auf dem 300 Meter langen Parcours. Damit war die Messlatte für die Konkurrenz gleich zu Beginn sehr hoch gelegt. Einzig Teamkollege Jonny Walker und US-Boy Cody Webb konnten ebenfalls unterhalb der 38er-Schallmauer bleiben. SuperEnduro hat jedoch seine ganz eigenen Gesetze! Deutlich wurde dies innerhalb der Finalläufe, bei denen 16 Fahrer im direkten Duell gegeneinander antreten. Erst dort zeigt sich, wer der wahre Champion ist. Im ersten Finallauf des Abends rückte Blazusiak die Rangfolge wieder gerade, indem er diesen klar für sich entscheiden konnte. Der Weg zum Sieg war jedoch nicht so ganz einfach, wie es hier klingt. Als das Startgatter fiel, konnte Blazusiak den Holeshot (dicht gefolgt von David Knight) knapp für sich entscheiden. Bis zur Halbzeit kontrollierte Blazusiak das Rennen in Führung liegend, dann jedoch die erste Unaufmerksamkeit des Polen. Ein Strauchler in der mit Steinen bestückten „Scorpion Exo Kurve“ brachte Knight wieder näher heran. Die wahre Schrecksekunde hatte Blazusiak allerdings in der letzten Runde, als er in der Baumstammsektion zu Boden ging. Sein Vorsprung auf den zweitplatzierten Knight war glücklicherweise groß genug und so hob er seine KTM blitzschnell auf und beendete den ersten Durchgang trotz zweier Fehler mit einem Start-Ziel-Sieg! „Die Strecke ist sehr hart, ich war angesichts meines Vorsprungs zu relaxt und habe Fehler gemacht“, sagte Blazusiak selbstkritisch. Zweiter wurde Knight vor dem Spanier Alfredo Gomez. Hinter diesem Trio war Walker nach dem Start in ein sehenswertes Duell mit US-Boy Taylor Robert verwickelt, musste sich diesem aber geschlagen geben. Aus deutscher Sicht war nur Edward Hübner im Finale gesetzt. Dank einer Wildcard musste sich der KTM-Pilot nicht qualifizieren und war neben den ohnehin gesetzten Topstars der elfte gesetzte Fahrer. Marcus Kehr verpasste den Sprung in die abendlichen Finalläufe durch etwas Pech im Qualifikationsrennen und später auch im Last-Chance-Rennen. Damit war Hübner der einzige deutsche Teilnehmer in der Prestige-Klasse. Im ersten Lauf kämpfte Eddi mit den Tücken der Strecke und musste sich mit Rang 14 zufriedengeben. Pech hatte der Ungar Kornel Nemeth, der sich zwar souverän für das Finale qualifizierte, den Abend nach einem Sturz im ersten Lauf jedoch verletzungsbedingt abbrechen musste. Extrem-Enduro-Spezialist Jonny Walker gewann die Superpole mit einer perfekten Runde Nach diesem ersten Abtasten, sowohl bezüglich des Kurses als auch der Konkurrenten, wurde es mit der Superpole am frühen Abend erstmals ernst. In diesem Modus treten die schnellsten acht Piloten gegeneinander an. Hier geht es lediglich darum, mit nur einem Versuch die absolut schnellste Runde hinzulegen! Und ausgerechnet hier musste sich Blazusiak dem jungen Briten Walker geschlagen geben. Walker glänzte bereits in Polen mit einer hervorragenden Leistung in dieser Disziplin, nun konnte er auch in Riesa ein Ausrufezeichen setzen. Zwar gewann Walker nur äußerst knapp, konnte aber vor prall gefüllten Zuschauerrängen die „perfekte Runde“ fahren und sich anschließend feiern lassen. Taddy zeigte sich begeistert von der deutschen Ausgabe der SuperEnduro-WM, sowohl die Strecke als auch das Publikum waren nach dem Geschmack des KTM-Profis Edward „Eddi“ Hübner war dank einer Wildcard im Finale gesetzt und konnte besonders im zweiten Lauf auf sich aufmerksam machen Den zweiten Lauf im SuperEnduro kann man getrost als Salz in der Suppe bezeichnen, dieser bringt stets hundertprozentige Würze in die ohnehin spannen- 56 MCE Februar '15

den Duelle! Denn dieser wird in umgekehrter Startreihenfolge ausgetragen. Die langsameren Fahrer vorn, die schnelleren hinten! Nun schlug die Stunde für Edward Hübner, der, wie schon in Polen, die beste Startposition wählen konnte. Hübner nutzte seine Chance vor heimischem Publikum und schnappte sich auch in Riesa den Holeshot des zweiten Finallaufs. Kurz darauf wurde er allerdings schon von Daniel McCanney bedrängt, McCanney war jedoch zu aggressiv und stürzte beim Versuch, Hübner in der Sandkurve zu überholen. Anschließend gelang es dem amtierenden deutschen E1-Champion eine Runde lang die Führung zu behaupten. Genauso lange hatte David Knight gebraucht, um sich durch das komplette Feld zu arbeiten und anschließend an Hübner vorbeizugehen. David Knight fand auch in Riesa zu alter Stärke zurück und setzte Blazusiak ordentlich unter Druck Während Knight auf und davon zog, fiel Hübner nach kleineren Fehlern im Rennverlauf bis auf den 15. Platz zurück. Im Positionskampf an der Spitze konnte sich der Spanier Dani Gibert überraschend bis drei Runden vor Schluss auf Position 2 halten, erst dann ging Robert vorbei. Blazusiak, der den zweiten Lauf mit umgekehrter Startreihenfolge überhaupt nicht mag, legte indes eine furiose Aufholjagd hin. Nach einem ungewohnt schlechten Start und Stau im Steinfeld kämpfte sich der KTM-Profi von Position 11 aus Runde für Runde nach vorn und brachte dabei die Riesaer Sachsen-Arena zum Kochen. Einzig für den Spanier Alfredo Gomez benötigte Blazusiak drei Runden, dann war auch der Husqvarna- Werkspilot überholt. Danach schnappte er sich noch Gibert und Walker. Doch mehr als Platz 3 war auch für den Weltmeister nicht drin. Mit diesem Lauf endete auch die Siegesserie der Nummer 111, denn in Polen konnte Blazusiak alle drei Finalläufe gewinnen. Der alles entscheidende dritte Finallauf startete dann wieder mit der gewohnten Startreihenfolge. Und hier zeigte sich wieder einmal, wie gnadenlos und gleichzeitig spannend SuperEnduro sein kann. Zuerst schien alles nach gewohnter Manier abzulaufen. Blazusiak ging als Erster aus dem Stargetümmel hervor und setzte alles daran, sich vom Rest der Welt abzusetzen. Diesmal witterte Walker seine Chance! Extrem gut aufgelegt blieb er am Hinterrad seines Teamkollegen und wurde in der siebten Runde belohnt. Blazusiak blieb wie schon im ersten Lauf nicht ohne Fehler, diesmal war es ein simpler Rutscher übers Vorderrad mit anschließender Bauchlandung in der Sandkurve! Dieser Fauxpas kostete ihn jedoch prompt die Führung. Walker bedankte sich und war fortan nicht mehr zu halten! Auch wenn Blazusiak alles daransetzte, seinen Teamkollegen einzuholen, es blieb dabei, Walker gewann Lauf 3 vor Blazusiak und David Knight. Letzterer duellierte sich in den ersten Runden mit Cody Webb, konnte diesen zur Halbzeit aber passieren und den 3. Platz sicher ins Ziel bringen. Als besonders tückisch entpuppte sich die sogenannte „Matrix“, ein mittlerweile klassisches Hindernis gestaltet aus Baumstämmen. Diese werden so gelegt, dass beim Überfahren beide Räder gleichzeitig auf einen Baumstamm treffen – bei zu wenig Schwung bleibt man so unweigerlich hängen! Das musste auch Edward Hübner erfahren, der nach einem guten Start zwischenzeitlich auf Position 10 lag. Später aber genau an diesem Hindernis zu viel Zeit liegen ließ, infolgedessen zurückfiel und auf Position 16 ins Ziel kam.

Motocross Enduro / Ausgaben 2014-2022

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