Aufrufe
vor 8 Jahren

Motocross Enduro - 03/2016

  • Text
  • Motorrad
  • Enduro
  • Sherco
  • Fahrer
  • Marco
  • Dungey
  • Motor
  • Zeit
  • Fahrwerk
  • Roczen
Die Uhr tickt und der erste Monat des neuen Jahres ist bereits Geschichte. Wobei Geschichte ein gutes Stichwort ist, denn der Australier Toby Price verbuchte in eben diesem ersten Monat einen historischen Sieg. Bei seinem zweiten Start zur schwersten Rallye der Welt, der Dakar, setzte sich der KTM-Profi gegen seine starke Konkurrenz durch. Für die Österreicher war es ein ebenso epischer Erfolg wie für Price selbst, denn ein KTM-Fahrer stand zum 15. Mal in Folge ganz oben auf dem Treppchen. Für uns Normalsterbliche ist es kaum nachzuvollziehen, welchen Strapazen die Teilnehmer der Dakar ausgesetzt sind. In diesem Jahr sorgte „El Nino“ für zusätzliches Wetterchaos, neben brutaler Hitze brachten heftige Regenfälle und nächtliche Kälte Mensch und Maschine an ihre Leistungsgrenze. Auf dem Motorrad mehr als 9000 Kilometer durch verschiedenste Vegetationszonen zu fahren, grenzt für Couchpotatos an Wahnsinn, ist es eigentlich auch, aber diese Rallye ist nun einmal das Nonplusultra der Szene. Umso bedeutsamer der Gesamtsieg des 28-jährigen Australiers! Wer es verpasst haben sollte, wir haben die Ereignisse in der Wüste jenseits des großen Teiches für euch zusammengefasst...

TEST: SHERCO 450 SEF-R

TEST: SHERCO 450 SEF-R FACTORY Spurtreu und fahrstabil auch bei härteren Bedingungen 32 MCE März '16

Ein Motorrad, das gefällt! FAHRBERICHT Jetzt sind wir aber gespannt, wie sich diese „Spezialversion“ im Gelände behauptet. Unser Testgelände bietet wieder eine Vielfalt an Möglichkeiten, um optimal sämtliche Offroadfacetten mit der Sherco kennenzulernen. Ein Ein- bzw. Ausschalter für die Zündung muss nicht mehr betätigt werden und dank Keyless-Technologie brauchen wir nur auf ein Knöpfchen drücken. Gestartet wird dann über den elektrischen Anlasser, der durchzugsstark und schnell den 450er Motor zum Leben erweckt. Der Sound ist dank Akrapovic-Auspuffanlage ziemlich dumpf und angenehm von der Lautstärke her. Wir drehen ein paar Runden auf dem schnellen MX- Parcours und sind erstaunt über die komplette Performance. Aber fangen wir mit dem Motor an, der ein wahres Drehmomentmonster ist. Er lässt sich absolut nicht aus der Ruhe bringen und selbst ein langsames Trailen, ohne den Gasgriff zu betätigen, meistert er mit Bravour. Das kennen wir bei den aktuellen Sportmotorrädern fast gar nicht und die Konkurrenzmodelle ploppen dagegen schnell aus. Durch das hohe Drehmoment ist eine ruhige Fahrweise fast schon vorprogrammiert und wir fühlen uns nicht von den 450 ccm überfordert. Kräftig genug, aber stets kontrolliert, beschleunigen wir aus den Kurven heraus und bei rutschigen Passagen sowie bei Enduro-typischen Streckenteilen baut das Hinterrad ausreichend Traktion auf. Apropos Traktion, das WP-Fahrwerk ist ein Traum. Dank der zusätzlichen Anpassung durch „Blue-b“ (ein Spezialist aus der WP-Entwicklung) liegt die Sherco wie ein Brett auf der Piste. Es gibt wirklich keine Situation, in der wir das Fahrwerk über seine Grenzen bringen konnten. Damit ist dieses Modell auf einem ganz hohen Niveau, was Fahrstabilität, Spurtreue und Traktion angeht. Wer mit dem Motorrad auf Zeitenjagd gehen bzw. das eine oder andere Rennen bestreiten will, der muss so ein Fahrwerk unbedingt mal gefahren haben. Damit ist nicht nur der Fahrspaß um einiges höher, sondern auch die Fahrsicherheit ist damit eine Messlatte höher gesetzt. Aber weiter geht’s mit dem Motorrad. Einen direkten Vergleich zum Vorjahresmodell gibt es nicht, da es eigentlich das erste wirklich käuflich zu erwerbende 450er Motorrad von Sherco ist. Damit bleibt eigentlich nur ein Vergleich zu den anderen Viertaktmodellen von Sherco oder ein direkter Vergleich mit der Konkurrenz. Positiv sei hier die hohe Spurtreue am Vorderrad und die damit verbundene, höhere Kurvengeschwindigkeit zu erwähnen. Einzig das etwas höhere Gewicht gegenüber den kleinen Viertakt-Shercos macht sich beim Anbremsen aus einer hohen Geschwindigkeit etwas bemerkbar. Jedoch im direkten Vergleich mit der Konkurrenz ist das kein Nachteil und mit 110 kg Leergewicht gehört dieses Modell zu den leichtesten 450er Sportenduros. Die Performance der Bremsen ist tadellos und beim Verzögern der Geschwindigkeit arbeitet die Motorbremse zusätzlich. Bei der Präsentation in Frankreich fiel uns die Motorbremswirkung noch etwas negativ auf, das können wir beim Factory-Modell nun nicht mehr bestätigen. Die Motorbremswirkung unterstützt das Anbremsen und trägt zu einer guten Fahrstabilität bei. Insgesamt betrachtet ist die 450er Sherco ein gelungener Auftritt und als Factory-Edition noch mal ein Hingucker schlechthin. Dank des High-End- Fahrwerkes verwandelt sich das Motorrad in einen waschechten Racer, wonach sich jeder nur sehnen kann. 33 MCE März '16

Motocross Enduro / Ausgaben 2014-2022

Ziegler Verlag
Motocross Enduro | Ausgaben 2014-2022

Röntgenstraße 4
63755 Alzenau
Tel. 06023 91782-86
Kontakt
Datenschutz

www.ziegler-verlag.de
MCE-Testcrew / Mediaproduktion
09661 Rossau/Sachsen
Hauptstraße 56
Kontakt

www.mce-online.de