FACTS SuperEnduro-WM Prestige: Colton Haaker holt das Ding Fakt ist, kein Drehbuchautor der Welt hätte dieses Finale in Madrid besser in Szene setzen können! Es war der Showdown zwischen Jonny Walker und den beiden US-Boys Cody Webb und Colton Haaker. Theoretisch hatten noch alle drei Piloten die Chance, den WM-Titel in letzter Minute zu gewinnen. Dominierte in der Vergangenheit allzu oft Taddy Blazusiak, waren es nun gleich drei Akteure, die Weltmeister werden konnten. Walker kam als WM-Leader nach Madrid, hatte aber mit einer in Prag zugezogenen Beinverletzung zu kämpfen. Daher war es höchst fraglich, ob Walker den hohen Belastungen standhalten würde. Das Drama nahm seinen Lauf mit dem Start zur Superpole (schnellste Einzelrunde). Hier konnte sich KTM-Ass Cody Webb durchsetzen und heimste die ersten 3 WM-Punkte ein. Zur Erinnerung: Damit rückte Webb bis auf 5 Punkte an Walker und 3 Punkte an Haaker heran. Der WM-Stand vor den eigentlichen Wertungsläufen sah wie folgt aus: Walker, 242 Punkte, vor Haaker mit 240 Zählern, gefolgt von Webb mit 237 Punkten. Als das Gatter zum ersten Lauf der Prestige-Klasse fiel, war es Taddy Blazusiak, der sich in einem verrückten Durcheinander behaupten konnte, nachdem zunächst Haaker in Führung lag. Letzterer wurde in besagtem ersten Lauf Dritter hinter Alfredo Gomez und war damit der neue WM-Führende, da Walker abgeschlagen auf Platz 7 ins Ziel fuhr. Doch Webb blieb dran, in dem er als Vierter, hinter Haaker, finishte. Es wurde also immer spannender und mit Beginn des zweiten Durchgangs spitzte sich die Situation weiter zu. Denn diesen konnte Cody Webb für sich entscheiden und war dem WM-Titel nun plötzlich ganz nah. Auch wenn Haaker mit seinem 2. Platz in diesem Lauf die Tabellenführung (mit 2 Punkten Vorsprung) behielt. Somit war es der dritte und letzte Lauf in Madrid, der über den WM-Titel entscheiden sollte. Wer würde Nerven bewahren und das nötige Glück auf seiner Seite behalten? Nach dem Start sah es zunächst ganz nach Cody Webb aus, der KTM-Pilot ging in Führung, während Haaker ins Mittelfeld zurückfiel. Haaker setzte in den ersten Runden alles daran, entschlossen nach vorn zu fahren und tatsächlich gelang dem US-Boy dieses unglaubliche Kunststück! Zur Halbzeit lag Haaker bereits auf Position 2, allerdings 6 Sekunden hinter dem führenden Webb, der in dieser Konstellation Weltmeister geworden wäre. Im letzten Renndrittel entfachten die beiden ein wahres Feuerwerk, indem sie sich mehrfach soeben noch im Bereich des Zulässigen überholten. Das entscheidende Manöver setzte schließlich Haaker, der Webb wenige Meter vor der Ziellinie in der Baumstamm-Matrix überholen konnte und sich so in seiner ersten Saison den WM-Titel sicherte! Was für ein verrücktes Rennen, das es wohl nur beim SuperEnduro geben kann. Haaker konnte sein Glück anschließend nicht fassen und tanzte minutenlang im Zielbereich umher. Mit diesem furiosen Finale ging eine mehr als spannende WM-Saison zu Ende. Text: Marco Burkert; Foto: Future7Media SuperEnduro-WM - 6. + letzter Lauf - Madrid/E - 19.3.2016 - Prestige - 1. Finale: 1. Taddy Blazusiak, PL, KTM; 2. Alfredo Gomez, E, KTM; 3. Colton Haaker, USA, Husqvarna; 4. Cody Webb, USA, KTM; 5. Mario Roman, E, Husqvarna; 6. Taylor Robert, USA, KTM; 7. Jonny Walker, GB, KTM; 8. Ty Tremaine, USA, KTM; 9. Xavi Leon Sole, E, Husqvarna; 10. Andreas Linusson, S, KTM. 2. Finale: 1. Webb; 2. Haaker; 3. Blazusiak; 4. Roman; 5. Robert; 6. Gomez; 7. Walker; 8. Leon Sole; 9. Eloi Salsench, E, Beta; 10. Joan Pau Segura, E, KTM. 3. Finale: 1. Haaker; 2. Webb; 3. Robert; 4. Roman; 5. Gomez; 6. Walker; 7. Tremaine; 8. Leon Sole; 9. Salsench; 10. Ljunggren. Superpole: 1. Webb; 2. Robert; 3. Walker. Endstand siehe S. 81 10 MCE Mai '16
SuperEnduro-WM Junioren: Manuel Lettenbichler Weltmeister Der erst 17-jährige Oberbayer Manuel Lettenbichler konnte sich seinen Traum vom ersten WM-Titel beim Finale der Super Enduro-WM in Madrid erfüllen! Ein Meilenstein in der deutschen Geschichte des Offroadsports. Es zeichnete sich über eine lange und vor allem harte Saison ab: Lettenbichler hat reale Chancen auf den Titel. Ein kurzer Rückblick: Mit fünf Jahren bekam Manuel sein erster Trialmotorrad und wollte seither nur eines: professioneller Offroadfahrer werden. In den ersten Jahren bestimmte der Trialsport sein Leben, bevor er in die Fußstapfen seines Vaters Andi Lettenbichler trat und ins Endurolager wechselte. Mit dem Start am berühmten Erzberg bekam Manuel erstmals die volle Aufmerksamkeit der Medien und zeigte sogleich, was in ihm steckt. Neben dem Outdoorsport interessierte sich das Nachwuchstalent auch für den Indoorsport und wurde in seiner ersten SuperEnduro-Saison auf Anhieb Dritter der Juniorenklasse. Doch was in seiner zweiten Saison der SuperEnduro-WM passierte, hatte so wohl keiner erwartet. Bereits den Auftakt im Dezember letzten Jahres konnte der KTM-Pilot souverän für sich entscheiden, indem er alle drei Durchgänge für sich gewann und seinen Konkurrenten nicht den Hauch einer Chance ließ. Es folgte der spektakuläre Auftritt in Riesa, quasi der Heim-Grand-Prix für Manuel. Auch hier gelang ihm ein sensationeller Dreifacherfolg, der logischerweise mit dem Tagessieg in der Juniorenklasse belohnt wurde. Es folgten die beiden WM-Stationen in Argentinien und Brasilien. Auch wenn Argentinien nicht optimal verlief, war Manuel spätestens in Brasilien zu 110 Prozent bei der Sache und konnte erneut einen Tagessieg verbuchen. Spätestens hier war klar: Der WM-Titel dürfte dem Oberbayer bei noch zwei zu absolvierenden Grand Prix nur noch sehr schwer zu nehmen sein. Mit einer mehr als beeindruckenden Vorstellung in der Prager TipSport Arena und einem weiteren Tagessieg war das Thema WM eigentlich in Sack und Tüten. Das Finale in Madrid gestaltete sich schließlich als reine Formsache: Dreimal stand „Mani“ am Startgatter, dreimal finishte er auf Platz 1! Damit hatte Lettenbichler sagenhafte 15 von 18 Wertungsläufen für sich entschieden. Mit dieser herausragenden Leistung konnte erstmals ein deutscher Fahrer den Juniorentitel holen. Manuel konnte es anschließend gar nicht fassen: „Ich habe niemals erwartet, so dominant zu sein. In meiner zweiten Saison bereits den WM-Titel einzufahren, wäre mir niemals in den Sinn gekommen. Ich bin unendlich dankbar für die Gelegenheit, das alles machen zu dürfen! Vor allem danke ich aber meinem Vater, der der beste Trainer ist und dem ich all mein Können zu verdanken habe.“ Wir gratulieren Manuel auf diesem Wege zum ersten WM-Titel und drücken ihm für die bevorstehende Outdoorsaison die Daumen. • Text: Marco Burkert; Foto: Future7Media SuperEnduro-WM - 6. Lauf - Madrid/E - 19.3.2016 - Junior - 1. Finale: 1. Manuel Lettenbichler, D, KTM; 2. Wade Young, ZA, Sherco; 3. Tim Apolle, D, Husqvarna; 4. Benjamin Herrera, RCH, TM; 5. Luis Oliveira, P, Yamaha; 6. Luke Flack, GB, Sherco; 7. William Hoare, GB, Sherco; 8. Mathias Martinsen, N, KTM; 9. Grzegorz Kargul, PL, KTM; 10. Ivan Pueyo Gil, E, Beta. 2. Finale: 1. Lettenbichler; 2. Young; 3. Flack; 4. Apolle; 5. Herrera; 6. Hoare; 7. Martinsen; 8. Oliveira; 9. Pueyo. 3. Finale: 1. Lettenbichler; 2. Young; 3. Herrera; 4. Flack; 5. Apolle; 6. Hoare; 7. Oliveira; 8. Martinsen; 9. Pueyo. Endstand siehe S. 81
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