TEST: KTM ADVENTURE 1050 Auch im Stehen lässt sich die kleine KTM bequem dirigieren Für Einsteiger in das Adventure- Segment von KTM die beste Wahl Downsizing lautet hier das Schlagwort. Der Trend in Sachen Reiseenduros hin zu immer größeren Motoren mit mehr Leistung und einer Vielzahl an elektronischen Spielereien ist nicht von der Hand zu weisen. Klar, moderne Technik mit all ihren Raffinessen begeistert uns immer wieder. Gleichzeitig stellt sich uns allerdings die Frage: Bleibt das klassische Fahrfeeling aufgrund der voranschreitenden elektronischen Entwicklung nicht irgendwann auf der Strecke? Hersteller setzten in ihren Prospekten stets den Faktor „Sicherheit“ als schlagkräftiges Verkaufsargument ein. Dem wollen wir nicht widersprechen, denn bei Bikes mit einer Leistung jenseits der 150-PS-Schallmauer braucht der Durchschnittsbiker nun mal allmächtige elektronische Helferlein, um alles im Griff zu behalten. Doch muss es nicht auch Motorräder, speziell Reiseenduros geben, die unterhalb der 100-PS-Marke angesiedelt sind und richtig Spaß machen? Von uns gibt es hier ein ganz klares: Ja, unbedingt! Womit wir erneut bei der KTM Adventure 1050 wären, die ohne ihren Schriftzug gut und gerne als deren größere Schwester 1190 durchgehen könnte. Das soll und will sie aber gar nicht, auch wenn ihr der gute Ruf einer Adventure-Familie vorauseilt. Agile 95 Pferdestärken schlummern in KTMs kleinster Reiseenduro und mit starken 107 Newtonmetern Drehmoment, die bei etwas unter 6000 Touren anliegen, zeigt sich bei Bedarf ihre sportliche Seite. Womit wir beim Motor wären. Der stammt eben aus besagter 1190 und wurde in aller Mühe von den KTM-Ingenieuren, sagen wir mal, reduziert. Zum Einsatz kommt die gleiche ausgereifte V2-Motorentechnik wie von der größeren Schwester bekannt. Die verbauten Schmiedekolben bewirken höchste Belastbarkeit trotz extrem flacher und leichter Bauart. Wobei die Kolben für das Downsizing der 1050 Adventure um zwei Millimeter gegenüber der 1190 verkleinert wurden. Und noch einmal ist Downsizing ein gutes Stichwort, diesmal für Einsteiger. Der 1050er Motor ist auch für Motorradfahrer mit A2-Führerschein durchaus interessant, denn das Herzstück ist mit einer optionalen Leistungsreduzierung auf 48 PS erhältlich. Nach zwei Jahren Fahrpraxis kann man dann die volle Leistung der Adventure genießen, ohne sich nach einem neuen Untersatz umzuschauen. Hinzu gesellen sich noch Portemonnaie schonende Wartungsintervalle von 15.000 Kilometern. Möglich macht das die aus den anderen Modellen bewährte Technik und Erfahrung. Auch hier wird auf Doppelzündung gesetzt. Die beiden unterschiedlich gro- 20 MCE Mai '16
Wheelie – kein Problem, das geht spielerisch von der Hand Kurvige Landstraßen bringen mit der 1050 viel Fahrspaß Vor einem unbefestigten Weg muss man sich auf der 1050 nicht abschrecken lassen ßen Zündkerzen werden unabhängig voneinander jederzeit ausgesprochen effizient gesteuert, was wiederum für einen optimalen Verbrennungsablauf sorgt. Ebenso verfügt die „kleine“ Adventure über das bekannte Ride-by-Wire-System. Das hervorragend funktionierende DBW-System schickt die Gasbefehle des Piloten prompt in Richtung Drosselklappenöffnung, was wiederum in eine sanfte Gasannahme umgesetzt wird. Neben den bereits erwähnten Dingen spendierte KTM der 1050 auch eine Anti-Hopping-Kupplung sowie das Zweikanal-ABS des Typs 9M+ von Bosch. Wer hier das Kurven-ABS erwartet, wird leider enttäuscht, doch deshalb stellt die 1050 auch die Basis der KTM-Adventure- Reihe dar. Dass dieses Bike bei aller Bodenständigkeit keinesfalls auf hochwertige Features verzichten muss, zeigt die zur Serienausstattung gehörende Traktionskontrolle ebenso wie die verschiedenen abrufbaren Leistungsmodi. Diese sind bequem via Modeswitch am linken Lenkerende in den bekannten Stufen: Sport, Street, Rain und Offroad (optional erhältlich) wählbar. Verändert wird hier nicht die Leistung selbst, sondern das Ansprechverhalten des Motors. Damit lässt sich die Adventure an eine Vielzahl von Bedingungen anpassen. Bevor wir uns dem Fahreindruck widmen, sei noch ein schneller Blick in Richtung Fahrwerk geworfen. Zum Einsatz kommt ein leichter, extrem stabiler Gitterrohrrahmen und eine hochfeste Druckguss-Schwinge mit der markanten Fachwerkoptik. Zusammen mit Federungskomponenten von WP Suspension, die einen Federweg von 190 mm hinten und 185 mm vorn bieten, ist man fahrwerkseitig „1a“ ausgerüstet. Abgerundet wird das Ganze durch die Gussräder (vorne 19 Zoll und hinten 17 Zoll) mit schlauchlosen Reiseenduro-Pneus. Fahreindruck Nun, wie so oft prägt der erste Eindruck eines Motorrades sofort und man ist entweder positiv oder negativ gestimmt. Bei der 1050 ist Ersteres der Fall, denn typisch für Bikes aus Mattighofen passt sowohl die Sitzposition mit einer Höhe von 850 mm als auch die Position der Bedienelemente. Das Cockpit mit dem von den Schwestermodellen bekannten VDO-Kombi-Instrument ist übersichtlich geordnet und lässt sich leicht über den Modeswitch bedienen. Alles in allem fühlt man sich nach dem ersten Probesitzen recht schnell heimisch und ist bereit, die Welt auf der kleinen KTM zu erkunden. Mit dem ersten Druck auf den Startknopf erwacht der V-Twin ohne Zicken. Der Fahrer wird vom hinreichend bekannten Adventure-Sound begrüßt. Damit braucht man sich definitiv nirgends und schon gar 21 MCE Mai '16
INTERVIEW: MANUEL LETTENBICHLER Die
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