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Motocross Enduro - 10/2015

Die Kleinen ganz groß Für unsere Testcrew war diese Ausgabe eine ganz besondere und mit einer Premiere verbunden. Testfahrer Marko Barthel, der schon so ziemlich jeden fahrbaren Untersatz auf zwei Rädern bewegt hat, stand vor einer besonderen Herausforderung. Die Bikes, mit denen er es heuer zu tun bekam, waren etwas kleiner, als er es normalerweise gewohnt ist. Das ließ natürlich eine gewisse Skepsis aufkommen, ob und wie es sich mit diesen Motorrädern fahren lässt. Die Rede ist von Pitbikes! Kleine Flitzer, die man auf den ersten Blick gut und gerne unterschätzt. Einst als Funbikes gedacht, entwickelte sich in den vergangenen Jahren auch in Deutschland eine Szene für diesen Offroadsport. Die Vorteile liegen auf der Hand – überschaubare Kosten und hoher Funfaktor, dazu gibt es noch diverse Rennserien, in denen man sich messen kann. Wer nun etwas verunsichert dreinblickt, dem sei an dieser Stelle gesagt: Auch wir waren überrascht, wie schnell und präzise sich diese Gefährte bewegen lassen! Mit dabei war Markus Wetzel, selbst aktiver und begeisterter Pitbiker. Zusammen mit Marko, der sein Debüt auf einem Pitbike feiern durfte, hat er vier Bikes vom Einsteiger-Modell bis hin zum Profi-Bike unter die Lupe genommen.

MOTOCROSS - DMV BRC MX

MOTOCROSS - DMV BRC MX 2-TAKT CUP / WERL Mark Risse war als Gaststarter unterwegs und wurde Sechster Marco Hummel platzierte sich auf Rang 2 Heimspiel geglückt Die vorletzte Saisonstation des DMV BRC MX 2-Takt Cups war am 29. August auf dem Werler Ring. Im vergangenen Jahr hatte der unweit von Dortmund gelegene Club den DMV MSJ Supercup inklusive des DMV MX Ladies Cup ausgetragen und sich gleichzeitig für die Ausrichtung 2015 beworben. So stellte der Club eigens für den DMV BRC MX 2-Takt Cup und den DMV MX Ladies Cup eine Veranstaltung auf die Beine. Für die lokalen Starter wurde eine offene Gästeklasse hinzugenommen. Nachdem man die Strecke präpariert und am Vortag gewässert hatte, starteten die Trainingssitzungen am Samstagmorgen bei noch etwas rutschigen Bedingungen, dies hatte sich aber bis hin zur Qualifikation gelegt, sodass die Rundenzeiten sich immer mehr senkten. So gelang es Tabellenleader Christian Herzberg kurz vor Ablauf des Trainings, seine schnellste Runde mit 1:33:216 zu setzen. Sein ärgster Konkurrent Marco Hummel bewies bereits zu diesem Zeitpunkt, dass Herzberg sich nicht zu sehr auf seinem Heimvorteil ausruhen sollte. Mit einer 1:33:588er Zeit war er nur einen Hauch von der Bestzeit entfernt. Als Dritt- und Viertplatzierter gingen Heiko Müller und Patrick Zipf mit tiefen 1.36er Zeiten hervor. Der KTM- und der Husqvarna-Pilot belegen auch in der Meisterschaft die Plätze 3 und 4 vor Riccardo Rennesland, der sich hinter den Gaststartern Lion Kleinegrauthoff und Mark Risse als Siebter am Startgatter aufreihen durfte. Die GermericaDeals Holeshot-Linie lag dieses Mal hinter der zweiten Kurve, da es nach der verkürzten Startkurve wie erwartet ein unübersichtliches Gedrängel gab. Heiko Müller setzte sich gegenüber der Masse durch und ging als Erster ins restliche Rennen. Aus der ersten Runde kam allerdings schon Herzberg vor Hummel auf die Startgerade zurück. „Christian hat mich bereits nach einer halben Runde an den Bremssprüngen überholt und kurz vor dem Ziel fuhr auch Marco an mir vorbei“, so Müller. Schaut man sich die Rundentabelle an, so erkennt man, dass sich die Topfive schon früh auf die gleichen Platzierungen wie bereits in der Qualifikation geeinigt hatten. Herzberg und Müller bestätigten, dass sie nach der anfänglichen Hetze, um etwas Luft gegenüber der Konkurrenz herauszufahren, einfach nur versuchten, konstante Rundenzeiten abzuliefern. Mit Erfolg, Herzberg sah die Flagge nach 15 Runden mit knapp zwei Sekunden als Erster vor Hummel und Müller. Die Westfalen Lion Kleinegrauthoff und Mark Risse kamen als Localheros mit nur einer Sekunde Abstand voneinander entfernt ins Ziel. Enduro-EM-Pilot Risse war dabei mit seiner 300er Beta auf seiner Heimstrecke am Start. Patrik Zipf und Ricci Rennesland kamen als Sechster und Siebter ins Ziel und waren damit die letzten Piloten, die nicht überrundet wurden. Lauf 2 kommentierte Christian Herzberg zunächst so: „Ich kam super aus dem Gatter und konnte den Start gewinnen. Danach habe ich versucht, so schnell wie möglich meinen Rhythmus zu finden, da ich davon ausgegangen bin, Marco wieder unmittelbar hinter mir zu haben.“ Dieser hatte allerdings schon beim Anbremsen zur ersten Kurve Bodenkontakt, nahm das Rennen als Letzter wieder auf und kam mit einem beeindruckenden Speed schon als Siebter aus der relativ kurzen ersten Runde bei der Zeitnahme vorbei. Währenddessen lag Ricci Rennesland zunächst auf dem 2. Platz und schien den Speed von Herzberg mitgehen zu können, bis ihn eine ältere Verletzung einbremste und Runde um Runde bis auf den 7. Platz zurückfallen ließ. Davon pro- Christian Herzberg gewann und führt das Klassement an fitierte zunächst Lion Kleinegrauthoff, bevor er vom heranstürmenden Hummel auf den 3. Rang verwiesen wurde. Auf den folgenden Plätzen gab es mehrere Positionswechsel zwischen Risse, Müller und Zipf, wobei es bei Letzterem auch um wichtige Meisterschaftspunkte ging. Der Zieleinlauf ergab nach 15 Runden: Herzberg vor Hummel, Zipf, Kleinegrauthoff, Müller, Risse und Rennesland. Erneut hatte Yamaha-Pilot Herzberg bis dorthin das gesamte Feld auf der 1500 Meter langen Strecke überrundet und sich den Tagessieg gesichert. Auf das Podest folgten Hummel und Gaststarter Kleinegrauthoff. Den Ehrenpreis „Toughest Fighter on 125 ccm in Memory of Alex Daum“ erhielt Thomas Haas auf Tagesrang 11, der nun auch in der Tabelle bester 125er Pilot ist und auf dem 6. Platz der Tabelle steht. Der „RP34MX Hard-Charger Award“ für die meisten aufgeholten Positionen im zweiten Lauf ging natürlich an Marco Hummel, mehr geht kaum. Last but not least erreichte Herzberg auch die Tagesbestzeit und wurde dafür mit der Prämie von Foursixnine Tearoffs geehrt. Das Finale der 2015er Auflage des DMV BRC MX 2-Takt Cups steigt am 13. September (nach Redaktionsschluss) auf der langen Naturrennstrecke des MSV Lahnberge in Wolfshausen, die sich damit absolut vom modernen und mit vielen Sprüngen versehenen Track in Werl unterscheidet. Man darf gespannt sein, welchem Piloten die Strecke besser liegt und wer die besseren Nerven hat, immerhin trennen Herzberg und Hummel nur 14 Punkte! • Text: PR DMV BRC MX 2-Takt Cup; Fotos: Leonie Hannes Gastfahrer Nummer 2 Lion Kleinegrauthoff belegte den 3. Platz DMV BRC MX 2-Takt Cup - 4. Lauf - Werl - 29.8.2015: Ergebnisse: 1. Christian Herzberg, Yamaha; 2. Marco Hummel, Husqvarna; 3. Lion Kleinegrauthoff, Yamaha; 4. Heiko Müller, KTM; 5. Patrick Zipf, Kawasaki; 6. Mark Risse, Beta; 7. Riccardo Rennesland, Yamaha; 8. Alexander Mönch; 9. Georg Riemer; 10. Philipp Platte. Stand (nach 8 von 9 Veranstaltungen): 1. Herzberg, 375 Punkte; 2. Hummel, 361; 3. Müller, 239; 4. Zipf, 210; 5. Riccardo Rennesland, 182; 6. Thomas Haas, KTM, 153; 7. Kevin Keim, KTM, 145; 7. 8. Kevin Mikus, Honda, 129; 9. Marvin Heyner, Honda, 122; 10. Patrick Langanki, KTM, 120. 34 MCE Oktober '15

Faszination Pitbikes Markus Wetzel (li.) und Marko Barthel (re.) haben für euch vier Pitbikes – vom Einsteigermodell bis hin zum waschechten Racer – getestet Die Pitbike-Szene hat sich in den vergangenen Jahrzehnten enorm entwickelt. Der Trend, auch mit Minibikes Motocrossrennen zu fahren, kommt natürlich aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten und schwappte behutsam in unsere Breitengrade über. In den USA sah man bereits in den 1990er Jahren immer wieder gestandene MX-Piloten aus Spaß an der Freude mit kleinen Serienbikes à la Honda CRF 50 oder Kawasaki KLX 110 durchs Paddock düsen. Vorerst waren die kleinen Flitzer nur als Funbikes im Fahrerlager zu sehen und dienten lediglich der schnellen Fortbewegung. Wie es nun mal so ist, schalten gestandene MX-Piloten den Rennmodus auch nach einem Event nicht sofort ab. Traf man also auf einen gleichgesinnten „Pitbiker“, wurde schon mal das ein oder andere Beschleunigungsduell oder Spaßrennen ausgetragen. Die Idee, mit diesen Bikes wirkliche Rennen zu veranstalten, ließ in der Folge nicht lange auf sich warten. 35 MCE Oktober '15

Motocross Enduro / Ausgaben 2014-2022

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