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Motocross Enduro Ausgabe 02/2017

Neues Jahr, neues Glück... Das neue Jahr hat noch gar nicht so richtig begonnen und schon liegt das erste sportliche Highlight bereits hinter uns. Die Rede ist von der emotionsge-ladenen SuperEnduro-Veranstaltung in Riesa. Die Brüder Daniel und Tobias Auerswald (Auerswald Eventmanufaktur) hatten erneut die komplette Elite in die sächsische Stadt gelockt und einen sensatio-nellen Parcours in die SACHSENarena gezimmert. Untermalt vom diesjährigen Motto „Wald und Holz“ präsentierte sich die völlig ausverkaufte Arena in bestem Licht

TIPPS & TRICKS Die

TIPPS & TRICKS Die Bausteine der Leistungsfähigkeit Folgende Punkte sind die wichtigsten Bausteine für einen erfolgreichen Sportler. Wenn man jeden einzelnen Punkt optimiert, kann die Leistungsfähigkeit enorm gesteigert werden. Für die Leistungsfähigkeit jedes Einzelnen sind folgende Faktoren bestimmend: • die Technik (motorische und koordinative Fähigkeiten) • die Kondition (Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit) • die psychische Fähigkeit (mentale Stärke) • die Veranlagung sowie gesundheitliche Faktoren • die taktisch-kognitiven Fähigkeiten • die äußeren Einflüsse (Rahmenbedingungen) Die Leistungsdiagnostik Bevor wir jedoch gezielt auf einen bestimmten Baustein zur Leistungsoptimierung eingehen können, benötigen wir den Stand zur aktuellen Leistungsfähigkeit. Dazu eignet sich perfekt eine Leistungsdiagnostik. Die Leistungsdiagnostik umfasst Untersuchungs- und Testverfahren, die Auskunft über den aktuellen Leistungsstand des Sportlers, den Gesundheitszustand und natürlich auch die Belastbarkeit gibt. Außerdem können mit diesen Daten persönliche Trainingspläne zur Optimierung der Leistungsfähigkeit erstellt werden. Die Testverfahren Es gibt verschiedene Arten und Testmethoden, um die Leistungsfähigkeit zu überprüfen. Wir möchten hier auf zwei Möglichkeiten hinweisen. Einmal wäre da die Spiroergometrie. Damit kann man die Sauerstoffaufnahmen sowie die maximale Sauerstoffaufnahme mit Hilfe der Atemgase ermitteln und bewerten. Außerdem kann man den Fettstoffwechsel und das aerobe Kohlenhydratstoffwechselverhalten erkennen. Eine andere oder zusätzliche Methode ist die Laktat-Messung. Dabei werden dem Sportler während der Belastung kleine Blutproben z. B. am Ohr oder Finger abgenommen, um die Laktatbildung bei der Belastungsintensität zu erkennen. Anhand der Milchsäurekonzentration im Blut wird dann die anaerobe Schwelle ermittelt. Was bedeutet aerobe bzw. anaerobe? Bei der aeroben Schwelle handelt es sich um die geringste Belastungsintensität, bei der erstmals ein Anstieg des Laktatwerts gegenüber dem Ruhewert zu messen ist. Eine Belastung an der anaeroben Schwelle ist die höchste Belastung, die langfristig durchgehalten werden kann. Unsere Leistungsdiagnostik Wir haben uns zusammen mit dem Laborteam von SPOORTH, dem Zentrum für Bewegungsanalysen und Leistungsdiagnostik aus Chemnitz unterhalten und uns selbst einem Leistungstest unterzogen. Bevor wir mit dem Test beginnen konnten, leiteten wir unsere persönlichen Daten an das Team weiter. Damit konnten sie sich ein Bild von unserer Gesundheit, der allgemeinen sportlichen Aktivität und unserem geplanten Trainingsziel machen. Was im Vorfeld beachten? Damit eine Leistungsdiagnostik durchgeführt werden kann, solltest du körperlich belastbar sein. Unter folgenden Umständen sollte eine Leistungsdiagnostik nicht durchgeführt werden: Herz-Kreislauf-Erkrankung, Herz-OP geplant oder gewesen, Unwohlsein, Medikamente, die die Leistungsfähigkeit beeinflussen, sonstige Krankheiten, die mit dem Blut übertragen werden, sonstige Gesundheitliche Einschränkungen. Marko auf dem Laufband Überprüfung der Atemmaske Sicherungsseil wird eingehängt, falls es schiefgeht ;-) Der Test beginnt und Marko läuft sich ein Die Live-Daten von Marko schauen auf dem Monitor so aus Während des Testzeitraumes werden die Daten live überprüft Puls- und Sicherungsgurt werden angelegt Schnelles Tempo auf dem Laufband, Marko am Limit? 50 MCE Februar '17

Die Auswertung Im Diagramm „Geschwindigkeit im Verhältnis zum Puls“ kann man sehr gut meine Belastungsintensität während des gesamten Tests sehen Der Test ist geschafft, nun schnell alles ablegen und unter die Dusche In diesen beiden Diagrammen kann man zusätzlich erkennen, in welchem Pulsbereich Fette (oben) genutzt werden und wie viel Laktat (unten) erzeugt wird Nach erfolgreichem Test sitzen wir zusammen und analysieren die erreichten Werte und besprechen die kommenden Trainingseinheiten Als Testmethode haben wir die Spiroergometrie gewählt und verwenden die Laufbandergometrie. Damit wird neben dem Puls auch die Atemluft während des ganzen Testvorganges überprüft und ausgewertet. Ich bin ausgestattet mit einem Pulsgurt, der den aktuellen Puls ständig überträgt und vom Laborteam überwacht wird. Zusätzlich bin ich mit einem Sicherungshaltegurt ausgestattet, falls ich mich nicht mehr selbst auf den Beinen halten kann :-) Jetzt kommt noch die Atemmaske hinzu, die auf 100 Prozent Dichtigkeit überprüft wird, um das bestmögliche Ergebnis zu bekommen. Der Test Ich beginne mit der Aufwärmphase, die zirka drei Minuten andauert. Dabei gehe ich ganz locker auf dem Laufband, um meinen Kreislauf und meinen Körper auf die bevorstehende Anstrengung vorzubereiten. Der Puls liegt in der leichten Intensität bei 70 Schlägen pro Minute. Nach der dritten Minute beschleunigt das Laufband auf zirka 6 km/h und ich habe nun einen guten Laufrhythmus gefunden. Mein Puls geht rauf auf zirka 110 Schläge. Ab der sechsten Minute steigt die Geschwindigkeit stetig in kleinen km/h- Schritten an und ich hoffe, dass ich diese moderate Belastung lange durchhalte :-). Bei zirka zehn Minuten und einer erreichten Geschwindigkeit von 10,8 km/h ist meine aerobe Schwelle überschritten und mein Puls geht auf zirka 150 Schläge. Ab jetzt wird es anstrengend und das Laufband dreht sich immer schneller bis auf 14 km/h nach zirka 14 Minuten. Jetzt ist meine hohe Intensität erreicht und mein Puls liegt bei 170 Schlägen pro Minute (HF [/min]). Das ist jetzt definitiv keine Wohlfühlzone mehr und ich versuche, so lange wie möglich durchzuhalten. Immerhin schaffe ich noch zwei Minuten, bis ich bei zirka 16 km/h und einem Puls von 181 HF [/min] den Test beenden muss. Jetzt folgen noch drei Minuten Auslaufen, um den Puls und meinen Kreislauf wieder zu beruhigen. Aufgrund meiner Leistungsdiagnose konnten folgende Werte ermittelt werden Bereich HF [/min] v [km/h] V‘O2 [L/min] C: hohe Intensität > 172 > 14,1 > 3,72 B: moderate Intensität 148 - 172 10,7 - 14,1 2,90 - 3,72 A: leichte Intensität < 148 < 10,7 < 2,90 Mit diesen Werten kann man nun bestimmen, in welchen Bereichen ein Training stattfinden sollte, um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Wir empfehlen jedem Sportler, egal ob Hobby- oder Sportfahrer, der sich das Ziel gesetzt hat, seine Leistung zu verbessern, eine Leistungsdiagnose durchzuführen. Damit hat man den ersten Baustein für einen Trainingserfolg gelegt und weiß anschließend genau, in welchem Bereich trainiert werden muss. Wie geht es weiter? In einer unserer nächsten Tipps-&-Tricks-Reihe werden wir auf verschiedene Trainingsmöglichkeiten (Trainingsarten, Trainingsplan) eingehen und nutzen dabei die obengezeigten Werte. Wo kann ich eine Leistungsdiagnostik durchführen? Wer in Sachsen wohnt oder auch in einem angrenzenden Bundesland, der sollte einen Termin beim Zentrum für Bewegungsanalysen & Leistungsdiagnostik in der Ulmenstraße 1 in 09112 Chemnitz vereinbaren. Die Jungs kennen sich sehr gut aus und können neben der Leistungsdiagnostik Spiroergometrie auch eine Laktatdiagnostik anbieten. Außerdem gibt es die Möglichkeit, eine individuelle Trainingsplanung zu bekommen und ganz nebenbei können auch Bewegungsund Haltungsanalysen durchgeführt werden, damit schon im Vorfeld Trainingsbeschwerden erkannt und behoben werden können. Kontakt: SPOORTH GmbH Zentrum für Bewegungsanalysen & Leistungsdiagnostik Ulmenstraße 1, 09112 Chemnitz Tel. 0371 367588666 E-Mail: labor@spoorth.de www.spoorth.de 51 MCE Februar '17

Motocross Enduro / Ausgaben 2014-2022

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