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Motocross Enduro Ausgabe 02/2017

Neues Jahr, neues Glück... Das neue Jahr hat noch gar nicht so richtig begonnen und schon liegt das erste sportliche Highlight bereits hinter uns. Die Rede ist von der emotionsge-ladenen SuperEnduro-Veranstaltung in Riesa. Die Brüder Daniel und Tobias Auerswald (Auerswald Eventmanufaktur) hatten erneut die komplette Elite in die sächsische Stadt gelockt und einen sensatio-nellen Parcours in die SACHSENarena gezimmert. Untermalt vom diesjährigen Motto „Wald und Holz“ präsentierte sich die völlig ausverkaufte Arena in bestem Licht

SUPERENDURO-WM: RIESA/D

SUPERENDURO-WM: RIESA/D Leistung gesteigert: Alfredo Gomez fühlte sich in Riesa wohler als in Krakau und wurde prompt Zweiter Das Team um das gastgebende Brüder-Duo Daniel und Tobias Auerswald wurde in der Vergangenheit für die hervorragende organisatorische Leistung und eine bestens angerichtete Strecke gelobt. Damit galt es, einen Ruf zu verteidigen und das ist dem gesamten Team mehr als gelungen. Für den Parcours waren zirka 1000 Tonnen Erde, 150 Tonnen Sand, 200 Tonnen Flussgestein, 200 Baumstämme, 200 Holzscheite, 20 Radlader-Reifen sowie 50 Säcke Estrichbeton nötig. Letztere wurden verwendet, um die imposante Wasserdurchfahrt zu präparieren, die stets ein Highlight darstellt und bei keiner SuperEnduro-Veranstal- tung fehlen darf. Zum Scharfrichter sollten sich zahlreiche Baumstammhindernisse entwickeln, hier trennte sich die Spreu vom Weizen und nur die versiertesten Piloten überwältigten diese Passagen ohne nennenswerte Probleme. Doch nicht nur die Strecke war erneut etwas Besonderes, auch für ein immer gelungenes Showprogramm sind die Brüder Auerswald bekannt. Der Show-Charakter spielte in den letzten und auch in diesem Jahr eine wichtige Rolle und so wurde für 2017 das Motto „Wald und Holz“ ausgerufen. In Sachen Rahmenprogramm gab es sehr zur Freude vieler Enduro-begeisterter Fans ein echtes Schmankerl. Vor fast genau 30 Jahren feierten die DDR-Enduro-Mannschaften bei den Six Days im polnischen Jelena Gora (1987) einen herausragenden Erfolg. Damals war sowohl die Trophy-Mannschaft um Jens Thalmann, Reinhard Klädtke, Harald Sturm, Uwe Weber, Jens Grüner und Jens Scheffler als auch die Silbervasen-Mannschaft mit Thomas Bieberbach, Danilo Pörschke, Mike Heydenreich und Udo Grellmann erfolgreich. Den i-Punkt setzte die Clubmannschaft (Jens Fabig, Andreas Cyffka und Mike Sy- DDR-Six-Days-Teams: Besonders stolz waren die Organisatoren auf diese Herren, die im Jahr 1987 einen sensationellen Erfolg in Jelena Gora feierten dow), die ebenfalls siegreich war. Fast vollzählig präsentierten sich die DDR-Mannschaften von damals dem Publikum, waren teils mit ihren Originalmotorrädern zu Gast und standen für zahlreiche Gespräche bereit! Nach seinem fulminanten Sieg bei der Auftaktrunde zur Weltmeisterschaft in Krakau leider nicht mehr mit dabei war Taddy Blazusiak. Somit war es US-Boy Colton Haaker, der quasi als WM-Führender nach Riesa kam und an diesem Abend alles gewann, was es zu gewinnen gab. Nach der obligatorischen Eröffnungszeremonie sowie der Fahrerpräsentation wurde das Renngeschehen in der Prestigeklasse standesgemäß mit der „Superpole“ eröffnet. Mit höchster Präzision galt es, die schnellste Runde in die SACHSENarena zu brennen und das natürlich fehlerfrei. Auffällig dabei, wie sich Colton Haaker in den letzten Monaten entwickelt hat – war der Husqvarna-Pilot in früheren Rennen eher durch seinen wilden und verrückten Fahrstil aufgefallen, glänzt er heute durch eine perfektionierte Fahrtechnik, die keinerlei Fehler erkennen lässt. Genau dies verhalf dem 27-jährigen Kalifornier zum Sieg im Einzelzeitfahren und brachte ihm sogleich 3 WM-Zähler auf sein Punktekonto ein. Dies war jedoch nur der erste Streich des US-Amerikaners an diesem spannungsgeladenen Abend. Im ersten von insgesamt drei Heats katapultierte sich der amtierende WM-Titelverteidiger förmlich von der Startrampe und dominierte diesen Lauf nach Belieben. Absolut fehlerfrei gewann Haaker den ersten wirklichen Schlagabtausch an diesem Abend vor Alfredo Gomez und Jonny Walker. Der zweite Durchgang brachte dank der umgekehrten Startaufstellung etwas mehr Spannung mit sich. Für Haaker jedoch kein Problem, denn binnen einer Runde befand sich der Haudegen bereits unter den Topdrei und übernahm wenig später in überragender Manier die Führungsposition, die er bis ins Ziel halten konnte. Mit einem lupenreinen Holeshot im letzten Heat drückte der Husqvarna-Werkspilot Riesa endgültig seinen Stempel auf. Der bravouröse Start war sogleich der Grundstein für seinen Siegeszug auf ganzer Linie. Die Konkurrenten um Alfredo Gomez, Jonny Walker, Pascal Rauchenecker oder auch Mario Roman waren allesamt machtlos gegen einen übermächtig fahrenden Colton Haaker. Der Kalifornier gewann damit jeden Lauf und stand am Ende verdient auf dem obersten Treppchen des Podiums. „Es ist genial, in Deutschland so einen großartigen Abend erlebt zu haben und die Meisterschaft nun anzuführen. Aber um ehrlich zu sein, habe ich mich auf der Strecke nicht so wohlgefühlt. Jedoch hatte ich stets gute Starts, konnte schnelle Runden fahren und bin so zu den Ergebnissen gekommen, die ich brauchte. Trainieren konnte ich nicht sonderlich viel zwischen dem Auftakt in Polen und dem Rennen in Riesa, denn 66 MCE Februar '17

Überlegen: Hat Colton Haaker keinen wirklichen Gegner in der WM?

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