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Motocross Enduro Ausgabe 11/2017

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In dieser Ausgabe widmen wir uns in unserem Vergleichstest ab Seite 18 den neuen 85ern von KTM und Husqvarna. Beide Modelle wurden für 2018 komplett neu überarbeitet. Justin Weyrauch (Crossfinals-Finalist) testete die Bikes ausgiebig unter verschiedenen Bedingungen. Die kleinen, aber feinen Veränderungen an der 2018er KTM 450 EXC-F nahmen Patrick Strelow und Marko Barthel unter die Lupe. Zu welchem Fazit sie gekommen sind, lest ihr ab Seite 34...

MOTOCROSS-WM: ASSEN/NL

MOTOCROSS-WM: ASSEN/NL Tony Cairoli holt seinen 9. WM-Titel, Herlings und Prado die Tagessiege Zur vorletzten Runde einer hart umkämpften GP-Saison trafen sich die Fahrer im niederländischen Assen. Jeffrey Herlings (MXGP) und sein junger KTM-Teamkamerad Jorge Prado Garcia (MX2) dominierten die Rennläufe, aber die höchste Krone im Motocrosssport holte sich zum 9. Male KTM-Star Antonio Cairoli. Tausende von holländischen Fans waren gekommen, um den Titelkampf zwischen Tony Cairoli und ihrem Landsmann Jeffrey Herlings zu verfolgen und sie wurden Zeuge, wie beide alles gaben. Herlings ist bekannt als bester Sandfahrer der Welt und in Assen zeigte er, warum das so ist. Rennen 1 startete mit einem Holeshot für Cairoli, wobei er Tim Gajser abdrängte. Gajser wäre fast zu Boden gegangen und hätte beinahe Romain Febvre mitgerissen, aber beide schafften es, auf ihrem Bike zu bleiben. Jeremy van Horebeek lag auf Rang 4, nachdem er Evgeny Bobryshev passiert hatte. Herlings strauchelte am Start etwas, kam dann aber schnell voran, kassierte Rang 3 von Febvre in Runde 3 und Platz 2 von Gajser in Runde 7. Zu diesem Zeitpunkt hatte Cairoli einen Vorsprung von 7 Sekunden und Herlings machte Druck, um den „Red Plate“-Halter einzufangen. Im Streit um die Führungsposition brachten Herlings und Cairoli die Fans schier aus dem Häuschen. Cairoli, der nicht unbedingt gewinnen musste, gab nicht nach, als Herlings ihn passierte, und holte sich die Führung zurück. Aber kurz danach machte er einen kleinen Fehler, sprang zu weit nach außen und Herlings ging innen durch. Von diesem Zeitpunkt an setzte sich Cairoli auf Rang 2 fest, blieb aber in Schlagdistanz zu Herlings. Herlings gewann den Lauf, aber Team und Sponsoren feierten Tony Cairoli, der seinen 9. WM-Titel eingefahren hatte. Lauf 2 startete ohne Tim Gajser und Clément Desalle, beide hatten schwere Stürze und mussten aufgeben. Noch-Husqvarnafahrer Max Nagl holte sich den Holeshot vor van Horebeek, Febvre, Herlings und seinem Teamkameraden Max Anstie, der im ersten Lauf noch Dritter werden konnte. Herlings, jetzt besser gestartet als in Lauf 1, begann innen und außen zu überholen. Cairoli, jetzt ohne jegliche Last auf seinen Schultern, startete als Sechster, wollte aber gewinnen. Er ging an Anstie, van Horebeek und Febvre vorbei und lag auf Rang 3, aber ein Fahrfehler zwang ihn in den Sand und er verlor wieder die erkämpften Positionen. Der zweite holländische Localhero, Glenn Coldenhoff, im ersten Lauf Sechster, war im zweiten Rennen in der zweiten Kurve in einen wilden Crash involviert, wodurch er letztlich nur Fünfzehnter werden konnte, was in der Endabrechnung Rang 10 bedeutete. Max Nagl hielt dem Cairoli-Sturm stand, wurde Zweiter und holte sich Gesamtrang 5. Herlings’ Doppelsieg brachte ihm den Gesamtsieg. In der Pressekonferenz sagte er: „Ich möchte mich bei allen Fans bedanken, die gekommen sind, um nicht nur mich, sondern alle Fahrer zu unterstützen. Wir schätzen das sehr. Es war bis jetzt eine gute GP-Saison und ich bin froh, Vizeweltmeister zu sein. Und nach meinem Saisonstart war das offensichtlich ein Wochenende mit einem guten Ende. Ich habe die Rennen heute wirklich genossen, nicht nur, weil ich gewonnen habe, sondern weil ich gefühlt habe, dass ich gut bin und dass die Strecke sicher ist. Ich hatte das Gefühl, dass die Organisatoren einen sehr guten Job gemacht haben und dass die Leute es genossen haben.“ Romain Febvre holte sich mit den Rängen 4 und 3 und dem 2. Gesamtrang sein zweites Podium in dieser Saison. Febvre dazu: „Ich fühle mich gut. Im ersten Lauf war ich fast die ganze Zeit Dritter und dann ging Max Anstie am Zielsprung an mir vorbei. Ich war enttäuscht und wollte ein starkes zweites Rennen fahren, was mir auch gelang. Ich denke, es war ein gutes Wochenende, gestern lief es nicht so gut für mich, jetzt bin ich glücklich darüber, wie ich das Blatt wenden konnte.“ Max Anstie holte sich ebenfalls sein zweites Podium in seiner „Rookie-MXGP-Saison“ mit den Rängen 3 und 5, was Gesamtrang 3 bedeutete. Nach dem 48 MCE November '17

Rennen gab er zu Protokoll: „Es ist immer schön, auf dem Podium zu stehen. Mein Team und ich haben wirklich hart gearbeitet. Es ist großartig, imstande zu sein, mithalten zu können. Ich habe großen Respekt, weil die Top-15 der MXGP-Klasse dermaßen schnell sind. Es ist hart, wenn du keinen guten Start hinbekommst. Ich glaube, es läuft ganz gut, wir sind solide aufgestellt. Ich fühle mich gut, ich will aber noch schneller werden, das ist alles.“ Der Gesamtvierte und 2017er Weltmeister Antonio Cairoli startete für viele als „Underdog“ in die Saison. Viele fragten sich, ob er nicht schon auf dem absteigenden Ast ist. Aber seine Performances bewiesen das Gegenteil. Vom ersten Rennen in Qatar bis zu seinem unglaublichen Comeback beim GP von Trentino zeigte er, was einen Weltmeister ausmacht. Und nach acht Weltmeistertiteln ist sein neunter vielleicht sogar der beeindruckendste, immerhin hat er ihn drei Rennläufe vor Schluss eingefahren. Cairoli sagte in der Pressekonferenz: „Wir sind dieses Jahr nicht als Favoriten gestartet. Aber ich wusste, für was ich arbeite, und ich weiß, was es braucht, um eine solide und beständige Meisterschaft zu fahren. So sind wir die Sache angegangen und ich bin glücklich darüber. Es war eine unglaubliche Saison, ich denke, eine meiner besten. Es ist fantastisch, dass ich mich nach 15 Jahren in der Weltmeisterschaft noch verbessern konnte, darauf bin ich wirklich stolz. Ich will diesen Titel nur genießen. Wir hatten ein sehr gutes Wochenende, besonders heute. Ich bin wirklich glücklich, die Weltmeisterschaft ist das Wichtigste für mich. Sie hier in Holland zu gewinnen, vor all den Fans, das war sehr schön. Die Strecke war unglaublich, sogar nach dem Regen lief alles bestens, sehr technisch, die Organisatoren haben wirklich einen guten Job gemacht, nichts hätte besser sein können.“ MX2 Team Cairoli feiert • Foto: Ray Archer Während Cairoli seinen MXGP-Titel schon im ersten Rennlauf des Tages sicherstellte, war in der MX2- Weltmeisterschaft noch alles offen. KTM-Fahrer Pauls Jonass und Suzuki-Star Jeremy Seewer hatten schon die gesamte Saison gegeneinander um den Titel gefightet. In Assen gab es weder eine Jonassnoch eine Seewer-Show. Es war Jorge Prado Garcia, der sich den Gesamtsieg holte. Beim Start zu Lauf 1 stand Jonass ziemlich außen, startete aber super und holte sich den Holeshot, dicht gefolgt von Prado. Und schon wie im letzten Jahr, ließ sich Prado nicht von den Titelambitionen seines Teamkameraden abschrecken. Prado übte ständigen Druck auf Jonass aus, zeigte ihm gelegentlich sein Vorderrad. In Runde 5 übernahm er die Führung, behielt sie aber nur bis Runde 7, dann ging Jonass wieder nach vorne. Hinter den KTM-Teamkameraden lag das Husqvarna-Duo mit Thomas Covington und Conrad Mewse. Mewse zeigte bisher ungesehenen Top-5-Speed, einmal duellierte er sich sogar mit Covington und ging an ihm vorbei. Auf Rang 3 liegend hatte er aber leider Bodenkontakt und wurde schlussendlich nur Sechster. Jeremy Seewer startete als Sechster, mühte sich ab, vor- wärtszukommen, hinter einem eindrucksvoll fahrenden Jago Geerts. Während sich Seewer mit Geerts herumschlug, übernahm Calvin Vlaanderen die 6. Position vom Titel-Mitstreiter und machte sich dann daran, Geerts zu passieren, der später einen schweren Sturz hatte. Mit den Stürzen von Geerts und Mewse konnte sich Seewer auf Rang 5 positionieren, hinter Jonass, Prado, Covington und Vlaanderen. Lauf 2 begann mit einem Holeshot von Conrad Mewse, mit Prado im Nacken. Die ersten vier Runden blieb Prado hinter Mewse, bevor er dann dem Briten die Führung abnahm. Jonass startete das Rennen um Rang 10, fuhr vielleicht zu vorsichtig und kam nur als Siebter ins Ziel. Jeremy Seewer und Husqvarnafahrer Thomas Kjer Olsen starteten als Fünfter bzw. Sechster und arbeiteten sich im Duo nach vorne auf 2 und 3. Eine weitere starke Performance zeigte auch Vlaanderen, der auf 4 startete und endete, vor seinem Teamkameraden Brian Bogers. Prado gelang es, den dritten Gesamtsieg seiner Karriere und dieser Saison einzufahren, den zweiten im Sand. Prado meinte in der Pressekonferenz: „Es war gut, den zweiten Gesamtsieg im Sand einzufahren. Ich habe dieses Jahr einiges gelernt, jetzt muss ich alles zusammenfügen, um es im nächsten Jahr noch besser zu machen. Das Wichtigste ist, konstant zu fahren, siehe Pauls. Er ist mit Abstand der schnellste Fahrer dieses Jahr, man kann von ihm lernen und ihn als Vorbild nehmen. Wir haben dieses Jahr nicht so viel zusammen trainiert, weil ich zur Schule musste. Jetzt freue ich mich auf nächstes Wochenende, wo wir eine komplett andere Strecke haben werden.“ Pauls Jonass nahm Gesamtrang 2 ein und konnte so die Meisterschaft noch nicht vorzeitig klarmachen, sich aber wieder ein bisschen weiter von Seewer absetzen, der den 3. Podiumsplatz belegte. Jonass dazu: „Sicher wollte ich den Titel schon dieses Wochenende gewinnen und nach dem ersten Lauf sah es ja auch so aus, als ob es möglich wäre, aber im zweiten Lauf hatte ich keinen guten Start und die ersten paar Runden schwer zu kämpfen. Ich hatte ein paar Mal engen Kontakt mit Fahrern in meiner Nähe und ging es langsam an, vielleicht war ich zu vorsichtig. Ich setzte mich selber unter Druck, das war mein Problem im zweiten Lauf. Am Samstag lief es auch schlecht, aber ich konnte das Blatt wenden und wieder auf dem Podium landen. Jetzt habe ich einen 41-Punkte-Vorsprung, aber ich will versuchen, im nächsten Rennen nicht daran zu denken; Tony hat das heute so gemacht, erst hat er sich den Holeshot geholt, dann hat er bis in die letzten Runden Druck gemacht und Jeffrey überholt. So will ich die Sache nächstes Wochenende auch angehen.“ Motocross-WM - 18. Lauf - Assen/NL - 9./10.9.2017 Gesamtergebnisse: MXGP: 1. Jeffrey Herlings, NL, KTM; 2. Romain Febvre, F, Yamaha; 3. Max Anstie, GB, Husqvarna; 4. Antonio Cairoli, I, KTM; 5. Maximilian Nagl, D, Husqvarna; 6. Kevin Strijbos, NL, Suzuki; 7. Gautier Paulin, F, Husqvarna; 8. Tanel Leok, EST, Husqvarna; 9. Evgeny Bobry–shev, RUS, Honda; 10. Glenn Coldenhoff, NL, KTM. MX2: 1. Jorge Prado Garcia, E, KTM; 2. Pauls Jonass, LV, KTM; 3. Jeremy Seewer, CH, Suzuki; 4. Calvin Vlaanderen, NL, KTM; 5. Thomas Kjer Olsen, DK, Husqvarna; 6. Brian Bogers, NL, KTM; 7. Thomas Covington, USA, Husqvarna; 8. Hunter Lawrence, AUS, Suzuki; 9. Julien Lieber, B, KTM; 10. Conrad Mewse, GB, Husqvarna. Ferner: 15. Henry Jacobi, D, Husqvarna. Women: 1. Nancy Van de Ven, NL, Yamaha; 2. Livia Lancelot, F, Kawasaki; 3. Larissa Papenmeier, D, Suzuki; 4. Kiara Fontanesi, I, Yamaha; 5. Courtney Duncan, NZ, Yamaha; 6. Amandine Verstappen, B, KTM; 7. Britt Van der Werff, NL, Suzuki; 8. Anne Borchers, D, Suzuki; 9. Stephanie Laier, D, KTM; 10. Madison Brown, AUS, Yamaha. Ferner: 22. Kim Irmgartz, D, Suzuki; 26. Janina Lehmann, D, Suzuki. Veterans World Cup - VMX: siehe Standings S. 80/81 EMX 150: 1. Andrea Adamo, I; 2. Kjeld Stuurman, NL; 3. Anton Nordström Graaf, S; 4. Luis Outeiro, P; 5. Dylan Kroon, NL; 6. Dave Kooiker, NL; 7. Lynn Valk, NL; 8. Toa Kishi, JP; 9. Melwin Bengtson, S; 10. Magnus Vassgaard, N, alle Honda. 49 MCE November '17

Motocross Enduro / Ausgaben 2014-2022

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