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Motocross Enduro Ausgabe 12/2017

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Testphasen So schnell vergeht ein Jahr voller Spannung, Action, Tests und News. Ehe man sich versieht, ist die Dezember-Ausgabe produziert und Weihnachten steht vor der Tür. In dieser Ausgabe haben wir uns aufgrund vielfachen Wunsches dem Thema Extreme-Enduro-Reifen gewidmet. Da es immer mehr Extreme-Enduroveranstaltungen gibt, gibt es auch immer mehr Fahrer, die geeignete Reifen suchen und diesen möchte wir eine Hilfestellung geben. Marko Barthel und Eddie Findling haben acht Reifenpaare mit Mousse unter die Lupe genommen. Zu welchem Schluss sie gekommen sind, erfahrt ihr ab Seite 18...

VERGLEICHSTEST:

VERGLEICHSTEST: EXTREME-ENDURO-REIFEN Ein- und Ausbau im Akkord – hier ist Eddie gerade dabei, den Felgensatz zu wechseln Etwas länger hat das Entfernen der „blue protect“-Folie beim Gibson-Mousse gedauert Jedes Reifenpaar musste nach der Testfahrt von Hand gewechselt werden. Marko benutzt dazu keinen Montageständer, sondern wie zu „alten Zeiten“ nur eine Gummimatte als Unterlage :-) Insgesamt acht Reifenpaare mit Mousse haben wir genauer unter die Lupe genommen, darunter die Marken Gibson, X-Grip, Shinko, Mefo, Maxxis, Metzeler und Mitas. Nicht alle Marken besitzen jedoch einen eigenen Mousse bzw. einen passenden Extreme-Enduromousse, sodass die Hersteller direkt eine Moussemarke empfehlen und der Verbraucher im Endeffekt das beste aus der Reifenkombination herausholen kann. Der Mousse sollte den Reifen ausfüllen und dennoch weich genug sein, um dem Reifen eine breite Auflagefläche zu bieten. Da jeder Reifen eine unterschiedliche Reifenhöhe und -breite besitzt, ist ein passender Mousse notwendig. Ansonsten besteht die Möglichkeit, dass der Reifen einen schlechteren Seitenhalt bietet und das Fahren schwammig und instabil wird. In unserem Test haben wir viele Faktoren mit aufgeführt, dazu gehören Profiltiefe, Stollenabstand, Reifendimension, Laufrichtung, FIM-zugelassen und auch die Wechseleigenschaften sind unterschiedlich ausgefallen. Als Testgelände stand uns die Strecke vom Melz Exdrähm des SHC Meltewitz e.V. zur Verfügung. Dort konnten unsere beiden Testfahrer Eddie Findling, als erfahrener Extreme-Endurofahrer, und Marko Barthel, als Allrounder, alle Facetten eines Extreme-Enduroreifens bestens beurteilen. Getestet wurde auf einem festgelegten Streckenabschnitt, damit jeder Reifen unter den selben Bedingungen zum Einsatz kam. Auf der Strecke gab es unter anderem steile Auffahrten mit Wurzeln und Steinen, steile rutschige Abfahrten, schräge Hangpassagen, Felsüberfahrten, lose Geröllpassagen, diverse Hindernisse aus Holz und Beton sowie einige schnelle Abschnitte mit Hartboden und schnellen Kurvenelementen. Das passende Motorrad wurde uns vom RMA Offroadshop zur Verfügung gestellt, und zwar die neue GasGas EC 300, die für diesen Test bestens geeignet war. Nun bleibt die Frage nach dem ultimativen Extreme-Enduroreifen – gibt es diesen überhaupt? Unser Extreme-Endurorei- fentest 2017/2018 gibt euch im folgenden Testbericht die Antwort auf diese Frage. Was macht einen Extreme-Enduroreifen aus? Er sollte eine weiche Gummimischung haben, um eine größere Auflage und damit mehr Traktion aufbauen zu können. Dennoch sollte er genug Reserven bieten, damit er im gesamten Aufbau nicht zu weich ist und so gegebenenfalls bis auf die Felge durchschlägt oder der Seitenhalt bei höherem Tempo verlorengeht oder sogar seitlich wegknickt. Außerdem sollte der Reifen einen breiten Einsatzbereich bieten und alle möglichen Extreme-Enduro-Bereiche abdecken können. Da der Reifen auch oft schlammigen Bedingungen ausgesetzt ist, sollte er eine gute Selbstreinigung besitzen, um ständig den maximalen Grip zu bieten. FIM-Konform ja/nein? Alle unsere Testreifen sind nach dem FIM-Regelwerk zugelassen, bis auf den Reifen der Marke Metzeler. Er besitzt über 14 mm Stollenhöhe und entspricht damit nicht dem Regelwerk. Dass aber die meisten Extreme-Enduroveranstaltungen keine Reifenrichtlinien erfordern, ist es so gut wie irrelevant, ob der Reifen dem FIM-Regelwerk entspricht oder nicht. Zu beachten ist aber dennoch, dass die Stollenhöhe beim Metzeler-Reifen über 14 mm liegt und damit teilweise über einen mm Höher als bei den Mitbewerbern und somit separat gesehen werden sollte! 20 MCE Dezember '17

Auszug FIM-Regelwerk Die Maße des Vorderreifens sind freigestellt [...] Nur Reifen, die im normalen Handel oder Großhandel erhältlich sind, dürfen benutzt werden. Modifikation der Reifen ist nicht gestattet. Es ist verboten, die Reifen mit Chemikalien zu behandeln, sie durch Schneiden zu verändern oder mit Reifen-Wärmern oder einer anderen Methode, die die Charakteristik des Reifens, die Shore-Härte oder die Konstruktion verändert, zu behandeln. Sie müssen im Warenkatalog des Reifenherstellers bzw. in den Reifenbeschreibungslisten, die der Öffentlichkeit zugänglich sind, aufgeführt sein. Sie müssen so hergestellt sein, dass sie den Bestimmungen der Europäischen Technischen Organisation für Reifen und Felgen (ETRTO) in Bezug auf Last- und Geschwindigkeitsindex entsprechen, wobei sie eine Betriebskennung von mindestens 45 M (Anm.: mind. 165 kg, max. 130 km/h) haben müssen. Die Reifen müssen eine „E“- und/oder eine DOT- (American Department of Transportation) Kennzeichnung besitzen und die DOT- Nummer auf der Reifenflanke tragen […] Für das Profilmuster des Hinterreifens gelten folgende Bestimmungen: Profiltiefe, gemessen im rechten Winkel zur Lauffläche (alle Stollen müssen bis zur Lauffläche reichen): max. 13 mm. Das Steinfeld war ein Bestandteil vom Testtrack Danke an: SHC Meltewitz e.V. für die Bereitstellung des Testgeländes • RMA Offroadshop Mirko Anders für die Bereitstellung des Testmotorrades • wolfram-shop.de für die Bereitstellung einiger Testreifen Hindernisse à la Baumstamm gehörten zum Streckenteil Das Testareal wurde vom SHC Meltewitz bereitgestellt Kurzergebnis Alle Reifen haben die Testkriterien erfüllt und kein Reifenpaar ist schlechter als „gut“ bewertet worden. Somit haben alle Reifen das Prädikat „Extreme-Enduroreifen“ erhalten. Die ersten drei Plätze liegen fast gleichauf und man spürt nur minimal einen Unterschied. Erst ab dem 4. Platz gibt es bei Maxxis kleine Schwächen. Danach folgt eine kleine Lücke, womit die Reifenpaare ab Platz 5 teilweise zwar befriedigende Ergebnisse ablieferten, aber dennoch im Gesamtergebnis im Bereich „gut“ gelandet sind. Hier die Kurzübersicht (in alphabetischer Reihenfolge): Gibson Soft - gut Gibson Supersoft - gut Maxxis - sehr gut Mefo - sehr gut Metzeler (einziger Reifen ohne FIM) - sehr gut Mitas - sehr gut Shinko - gut X-Grip - gut 21 MCE Dezember '17

Motocross Enduro / Ausgaben 2014-2022

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