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MotocrossEnduro Ausgabe 11/2021

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November-Blues? Nicht mit uns. Auch in dieser Ausgabe gibt es wieder viel Neues zu erfahren und zu entdecken... Den Anfang macht die Präsentati-on der Yamaha YZ 125, bei der Mar-ko Barthel zugleich auch erste Fahreindrücke sammeln konnte. Danach kam er zu dem Schluss: Es lebe der Zweitakter. Wie er zu die-ser Aussage kommt, erfahrt ihr ab Seite 12.

ENDURO-DM REHNA Hamish

ENDURO-DM REHNA Hamish Macdonald HAMISH MACDONALD WIEDERHOLT VORJAHRESTRIUMPH „50 Jahre Enduro in Rehna“. Der gastgebende Verein MC Rehna e.V. im ADAC machte sich mit einer bestens organisierten Geländefahrt wohl selbst das schönste Geschenk zum goldenen Jubiläum. Denn seitens der Fahrer gab es überall nur Lob. Besonders für die Sonderprüfungen wurden Höchstnoten vergeben. „Ich fand beide Prüfungen geil, dass muss einfach mal gesagt werden. Es war alles dabei, schnelle, enge und technische Abschnitte“, sprach Chris Gundermann allen aus der Seele. Vor allem der erste Test mit einer Fahrzeit von zwölf Minuten über Ackerflächen, Wiesen mit hängenden Kurven, durch selektive Waldpassagen und einer Motocross-Strecke mit großen Sprüngen muss den internationalen Vergleich keineswegs scheuen! Auch Sonderprüfung 2 überzeugte mit einem flüssig gesteckten Ackeranteil und technischen Abschnitten in der obligatorischen Obstplantage mit Apfel-, Pflaumenund Kirschbäumen. Internationale Deutsche Enduro Meisterschaft (Championat) Sieben Prüfungen, sieben Bestzeiten! „Not bad“, nicht schlecht, meint Hamish Macdonald mit einem etwas ernsten Gesichtsausdruck, um im selben Atemzug dann doch mit einem breiten Lachen zu verkünden: „Spaß beiseite. Ich bin wirklich sehr glücklich, es war ein rundum perfekter Tag für mich. Alles lief erstklassig.“ Der Neuseeländer, der seine Heimat zum letzten Mal im Frühjahr gesehen hat und seitdem in Europa weilt, um die EnduroGP- Weltmeisterschaft und eben die Int. Deutsche Enduro Meisterschaft zu bestreiten, verwies dabei seinen Sherco-Teamkollegen Luca Fischeder und Chris Gundermann auf die Plätze. Für den KTM-Fahrer war es das erste Championatspodium überhaupt! „Das ist natürlich ein Riesenresultat für mich, wenngleich bis zur letzten Prüfung alles sehr eng war. 44 MOTOCROSS ENDURO 11/21

Aber ich mag das, da baut sich so ein gewisser Druck auf und damit kann ich gut umgehen“, so Chris, der Nervenstärke bewies und Andreas Beier um gerade einmal 1,37 Sekunden auf Platz 4 verweisen konnte. „Localhero“ Tilman Krause komplettiert nach einer bravourösen Leistung die Top Fünf! DEM - Klasse E1 Ist Yanik Spachmüller auf dem Weg zu seinem ersten DEM-Titel? Zumindest hat er dafür die Weichen in Rehna mit einem weiteren Sieg maßgeblich gestellt. Zudem sind seine direkten Konkurrenten hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben und haben entscheidende Punkte liegen gelassen. „Vom Resultat her hätte es nicht besser laufen können. Das stimmt“, bestätigt der GASGAS-Fahrer, „nur mit meiner fahrerischen Leistung bin ich eher weniger zufrieden. Im Championat hätte es gern noch ein paar Plätze besser sein können. Doch irgendwie war ich am Anfang zu zögerlich. Ich hatte gedacht, die nassen Wiesen wären rutschiger. Dann kam ich jedoch ganz gut rein. Aber so etwa zur Rennmitte war ich mit einem Schlag platt, als hätte mir einer den Stecker gezogen. Wahrscheinlich sind das noch die Nachwehen der zurückliegenden Six Days“, so der E1-Führende abschließend. Die eigentliche Sensation des Tages ging aber ganz klar auf die Kappe von Arne Domeyer. Aktuell knackige 45 Jahre jung, schockte dieser förmlich die Konkurrenz. Nach der ersten Runde lag er sogar in Führung, am Ende wurde es ein fabelhafter 2. Platz. „Hätte mir das einer am Morgen gesagt, den hätte ich für verrückt erklärt“, tippt der KTM-Fahrer mit dem Zeigefinger an den Kopf. „Die rutschig, nassen Wiesenkurven in der ersten Sonderprüfung haben mich an meine besten Zeiten und den Zschopauer Skihang erinnert. Allerdings wurde ich gegen Ende des Tages wieder in die Realität zurückgeholt, denn da wurden die Arme dann doch ziemlich lang“, lacht Frohnatur Arne, der es einfach mag, wenn es schön technisch wird. „Denn da muss man den Kopf einschalten.“ Das Podium wurde von Jörg Haustein komplettiert, der eher einen unspektakulären Tag erlebte. Kevin Nieschalk, in Waldkappel noch der große Überraschungssieger, verschenkte den 3. Platz im letzten Test und wurde Vierter. „An der Motivation hat es nicht gelegen, aber es war eben leider nicht mein Tag.“ Nico Rambow feiert bei seinem Comeback mit Rang 5 einen gelungenen Wiedereinstieg, während sich Robert Riedel mit seinem gerade erst halbwegs auskurierten Mittelfußbruch deutlich schwerer tat. „Dass ich hier keine Bäume ausreißen werde, war mir von vornherein klar. Aber ich wollte Spaß haben und das Ziel erreichen, das hat beides geklappt“, so der amtierende E1-Meister. DEM - Klasse E2 Da Tagessieger Hamish Macdonald keine Meisterschaftspunkte erhält, gingen die 25 Zähler für den Tagessieg auf das Konto von Tilman Krause. „Das erste Mal in meiner Karriere“, freut sich der KTM-Fahrer, der genauso wie Ar- ne Domeyer seit vielen Jahren für den MC Rehna antritt und folglich von den Zuschauern auch gefeiert wurde „Das hat mich wirklich sehr gefreut und natürlich auch unheimlich angespornt“, schwärmte der „Localhero“, der sich auf der Strecke sichtlich wohl fühlte: „Es war einfach nur perfekt. Die Bodenverhältnisse, die erstklassig präparierte Motocross-Strecke. Wirklich top, es hat riesigen Spaß gemacht.“ Benjamin Meusel konnte erneut sein Potenzial aufblitzen lassen, wenngleich es nicht unbedingt seine Bedingungen waren. „Am Morgen waren die Prüfungen für meinen Geschmack zu glatt und dadurch unberechenbar. Das ist nicht so meins, deswegen war ich zu vorsichtig und habe entsprechend an Zeit eingebüßt. Von daher geht der 3. Platz schon in Ordnung“, so der GASGAS-Fahrer, der damit voll drin ist im Meisterschaftskampf. Völlig unzufrieden hingegen war Edward Hübner als Tagesvierter: „Ich war einfach nur Gast auf meinem Motorrad. Ich konnte einfach kein Gefühl aufbauen. So etwas in derartig krasser Form habe ich noch nie erlebt. Das ist schon sehr enttäuschend“, machte er aus seinem Unmut kein Geheimnis. DEM - Klasse E3 Dafür scheint es in dieser Kategorie eine klare Angelegenheit zugunsten Luca Fischeders zu werden. Erneut ging der Klassensieg an ihn. „Es war ein guter Tag. Mit den Platzierungen bin ich natürlich zufrieden. Mit meiner Leistung hingegen nicht zu einhundert Prozent. Da ist noch Luft nach oben“, meint der Shercofahrer, der nach Waldkappel aufgrund einer stärkeren Erkältung erst einmal eine Auszeit nehmen musste. Platz 2 ging an den bärenstarken Chris Gundermann, während Andreas Beier knapp geschlagen Dritter wurde. „Es ist noch immer nicht das, was ich mir vorstelle, doch die Tendenz stimmt“, gab sich der KTM-Fahrer zu seiner eigenen Vorstellung eher zurückhaltend, vielmehr sprach der achtfache Deutsche Enduromeister den Organisatoren seine Anerkennung aus. „Es war eine super Veranstaltung mit richtig schönen Sonderprüfungen auf hohem Niveau.“ Einen persönlichen Erfolg feierte Leonhard von Schell, der im letzten Test Mirko Fabera abfing und mit Platz 4 sein bestes DEM-Resultat erzielte. DEM - Junioren Maximilian Wills setzt seinen Siegeszug weiter fort. Auch in Rehna war er klar stärkster Junior, was sein 9. Platz im Championat unterstreicht. „Das erste Mal unter den Top Zehn. Ein schöner Beigeschmack zum neuerlichen Sieg“, strahlt der Husqvarnafahrer, der sich an diesem Tag nur einen Fehler leistete. „Gleich im ersten Test habe ich bei einem Bergauf-Sprung einen Schlag auf das Hinterrad bekommen, sodass ich zu sehr in Vorlage geriet, auf dem Vorderrad landete und auf diesem gut noch zehn Meter weiter gefahren bin. Zum Glück ist nichts passiert“, berichtete der Tagessieger, der danach nach eigener Auskunft hellwach war! Platz 2 ging an Oskar Wolff, der im letzten Test den Rehnaer Nils Teegen noch abfangen konnte. Der Lokalmatador nahm es aber mit Fassung. „Hauptsache Podium“, zeigte sich der KTM-Fahrer sichtlich zufrieden, der in diesem Jahr bis dato noch nicht so recht in Tritt war. Umso schöner, dass nun ausgerechnet bei seinem Heimrennen, der 69. Auflage von „Rund um Rehna“, der Knoten geplatzt ist! • Text: Peter Teichmann/ADAC Enduro; Fotos: Sherco Academy/Thorsten Horn Enduro-DM - 3. Lauf - Rehna - 11.9.2021 Ergebnisse: A-Championat: 1. Hamish Macdonald, NZ, Sherco; 2. Luca Fischeder, Sherco; 3. Chris Gundermann, KTM; 4. Andreas Beier, KTM; 5. Tlman Krause, KTM; 6. Benjamin Meusel, GASGAS; 7. Edward Hübner, KTM; 8. Yanik Spachmüller, GASGAS; 9. Maximilian Wills, Husqvarna; 10. Paul Roßbach, Beta. E1: 1. Yanik Spachmüller, GASGAS; 2. Arne Domeyer, KTM; 3. Jörg Haustein, Husqvarna; 4. Kevin Nieschalk, KTM; 5. Nico Rambow, KTM; 6. Robert Riedel, KTM; 7. Florian Görner, KTM; 8. Nico Maier, KTM; 9. Sirko Bühnemann, Beta; 10. Mike Uhe, Beta. E2: 1. Hamish Macdonald, NZ, Sherco; 2. Tilman Krause, KTM; 3. Benjamin Meusel, GASGAS; 4. Edward Hübner, KTM; 5. Paul Roßbach, Beta; 6. Nick Emmrich, KTM; 7. Maximilian Weber, Husqvarna; 8. Yannik Mosch, Beta; 9. René Tänzer, Husqvarna. E3: 1. Luca Fischeder, Sherco; 2. Chris Gundermann, KTM; 3. Andreas Beier, KTM; 4. Leonhard von Schell, Beta; 5. Mirko Fabera, GASGAS; 6. Thomas Decker, KTM; 7. Sven Marker, Husqvarna. EJ: Maximilian Wills, Husqvarna; 2. Oskar Wolff, Husqvarna; 3. Nils Teegen, KTM; 4. Karl Weigelt, Sherco; 5. Felix Hail, KTM; 6. Bastian Streit, Sherco; 7. David Wagner, Husqvarna; 8. Domenik Nieschalk, KTM; 9. Lukas Schäfer, Sherco; 10. Mark Ziegler, Beta. Anmerkung der MCE-Testcrew: Die Dominanz der Sherco Academy Deutschland unter Teamchef Marcus Kehr im A-Championat mit ihren Fahren Hamish Macdonald und Luca Fischeder ist schon beeindruckend. Wir haben uns deshalb die Frage gestellt, woran das liegt. Wir werden euch deshalb, in einer der nächsten Ausgaben einmal die Bikes der beiden Teamfahrer vorstellen. Und versuchen, damit zu klären, ob es „nur“ die Technik ist oder ob doch viel mehr hinter den Erfolgen steckt. Luca Fischeder

Motocross Enduro / Ausgaben 2014-2022

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