TEST Was sind die Vorteile und Nachteile des elektrischen Antriebes? Die Entwicklung geht in die richtige Richtung, geräuschlos und keine Abgase sind schon mal die großen Vorteile gegenüber des Verbrennungsmotors. Auch die Leistungsentfaltung mit der abrufbaren Leistung ist positiv und völlig ausreichend für ein Enduromotorrad. Über das Display hat der Fahrer alle wichtigen Daten im Blick. Dazu gehört der Akkuladestand und der Leistungsmodus. Apropos Leistungsmodus, hier gibt es drei Möglichkeiten: Da wäre zum einen für den Anfänger und ruhigen Cruiser die Stufe 1, für den Häufigfahrer und selbst für den fortgeschrittenen Fahrer im anspruchsvollen Gelände ist die Stufe 2 passend und für den Sportfahrer sowie für Sandboden sollte die Stufe 3 gewählt werden. Kommen wir nun eher zum Nachteil des elektrischen Antriebs, der nur so lange gut ist wie auch seine Versorgung. Hier verwendet KTM eine 360-Lithium-Ionen- Batteriezelle mit Management System. Im Prospekt wird hier je nach Fahrstil und Gelände eine Laufzeit bis zu etwa einer Stunde versprochen. Wir haben es bei zirka 5 Grad Außentemperatur auf keiner Stufe bei voller Akkukapazität länger als 25 bis 30 Minuten geschafft. Die Leistung wird zusätzlich ab zirka 50 % Akkukapazität kontinuierlich schwächer, was den Fahrspaß noch zusätzlich verringert. Natürlich kann man kurz an die Box fahren, sofern diese noch in Reichweite liegt und auf einen Wechselakku zurückgreifen. Aber der 28 kg schwere Ersatzakku kostet stolze 3200 Euro und lässt sich erst innerhalb von 80 Minuten vollständig aufladen. Fazit Die KTM Freeride E-XC ist ein Motorrad, das seinem Namen alle Ehre macht. Lautlos und ohne Abgase geht es durch die freie Natur und das bei spielerischem Handling. Die knapp 110 kg hätten wir nicht erwartet, das liegt immerhin fast 10 kg (je nach Tankfüllung) über dem Gewicht der KTM Freeride mit Verbrennungsmotor. Der elektrische Antrieb bietet mit den drei Leistungsstufen ein breites Einsatzgebiet, was aber wiederum durch das Fahrwerk eingeschränkt wird. Hier wünschen wir uns ein Update, damit die Freeride E-XC auch unter Racebedingungen einsetzbar ist. Insgesamt betrachtet, geht die Entwicklung in die richtige Richtung, aber man ist von der Reichweite her doch sehr eingeschränkt. • Text/Testfahrer: Marko Barthel; Fotos: Marco Burkert 28 MCE Juni '15
Wir konnten ein paar Fragen an Nina Deitermann richten, sie arbeitet in der KTM Entwicklung für den elektrischen Antrieb der Freeride E. Fahrmodi Freeride E 1 2 3 MCE: Hallo Nina, wir hätten ein paar Fragen zur KTM Freeride E und wollen gleich mit der ersten Frage beginnen. Wie sind die Ladezeiten des Akkus (schnell und normal)? Nina Deitermann: Hallo MCE, gerne beantworte ich euch die Fragen :-) Für die Schnellladung benötigt man folgende Zeiten: 0 - 100 % ~75 min., 0 - 80 % ~50 min. Die Normalladung benötigt aufgrund des von 13A auf 10A reduziertem Ladestroms zirka 15 % länger. Wie hoch ist die Lebenszeit des Akkus, wie viele Ladezyklen sind möglich? Mindestens 80 % Kapazität nach 700 vollen Lade-/Entladezyklen (0 - 100 %) bei Teilladungen entsprechend mehr Zyklen. Was kostet im VK ein Ersatzakku? Der Ersatzakku kostet 3205 Euro und das Ladegerät 795 Euro in Deutschland. Wie schauen die Leistungsdiagramme der Fahrmodi (1 - 3) aus? Mapping 1: auf 50 % reduziertes max. Drehmoment über den gesamten Drehzahlbereich. Mapping 2 und Mapping 3 haben die gleiche Leistungskurve, allerdings sind die Kennlinien für den Gasgriff unterschiedlich, Mapping 2 weist eine progressive Kennlinie auf und Mapping 3 eine degressive Kennlinie wie in den Diagrammen unten. Wie schaut die Zukunft aus? Gibt es in den nächsten fünf Jahren eine erheblich längere Akkulaufzeit – eventuell eine Stunde Fahrzeit? In drei Jahren sind durchaus relevante Steigerungen im Bereich um bis zu 50 % zu erwarten. Vielen Dank für deine Antworten und wir freuen uns auf die nächste Entwicklungsstufe der KTM Freeride E.
NOTIZEN Jens Steiger Teamfahrer erf
STANDINGS SUPERCROSS WM (Endstand n
MOTOCROSS ENDURO 7/2015 IMPRESSUM Z
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