KOLUMNE LUKAS PLATT PrivaTier #238 Hey Leute, ich befinde mich momentan in der heißen Phase meiner Saisonvorbereitung und deswegen waren wir nochmal mit den österreichischen KS-Performance-Jungs in Italien um einiges zu testen. Diesmal fuhr ich mit meinem best Buddy Kevox Richtung Süden. Er hat einen Transporter als Wohnmobil ausgebaut, sodass wir mit dem Camper von Strecke zu Strecke ziehen konnten. Alle, die mich kennen, wissen, dass ich mit Kevox jetzt schon eine ganze Weile befreundet bin und er mich seit 2019 nicht nur als guter Freund, sondern auch als Manager und Trainer begleitet. Mittlerweile sind wir ein gut eingespieltes Team auf dem Crossplatz und haben uns über viele gemeinsam verbrachte Trainingstage sogar eine Art „Geheimsprache“ ausgedacht, die wir dann in genau solchen Trainingswochen wie die in Italien testen und verwenden. Klingt irgendwie seltsam aber an den Rennwochenenden spulen wir dann „unser Programm“ ab und er weiß genau, wie und was er auf die Anzeigetafel schreiben muss, um mich noch mehr zu pushen! Genau hier an der Stelle bin ich echt dankbar dafür, dass ich die Möglichkeit dieses Jahr ha- 54 MOTOCROSS ENDURO 4/22
e, mich nur auf das Cross fahren konzentrieren zu können. Ich war noch nie zuvor, bevor es in die Saison geht, zweimal in Italien, um auf Hartboden Zeit zu verbringen. Da ich mich selbst auf härterem Untergrund schwächer einstufe als im tiefen Sand, war das, glaube ich, gar nicht so verkehrt :-) Diesmal erhofften wir uns besseres Wetter wie im Januar, denn wir wollten uns auf richtig harten Strecken vorbereiten (für alle die, die vorherige Ausgabe nicht gelesen haben: Wir waren im Januar bereits in Italien, wo es dann drei von sechs Tagen nur geregnet hatte …). Mittlerweile sind auch die Helmdekore von Backyard Design bei mir eingetroffen und beklebt, was haltet ihr davon? Wir fuhren Freitagabend Richtung Süden und überquerten gegen Mitternacht die Italienische Grenze, wo wir dann übernachteten. Unsere erste Adresse hieß Giavera del Montello und befindet sich bei Venedig, rund 1000 km von meinem Zuhause entfernt. Unser Plan war es, Strecken zu fahren, die viele Auf- und Abfahrten haben, wenn möglich Naturstrecken und knüppelhart. Wieso? Weil ich genau an den Sachen arbeiten muss, um bei solchen Bedingungen schneller fahren zu können. Am zweiten Tag fuhren wir nach Albettone Lovolo, wo wir die gleichen Bedingungen vorfanden wie im Giavera Park. Hoch, runter und keine Anlieger. Montag ging es nach Rivarolo, zu einer meiner Lieblingsstrecken. Viele werden die Strecke kennen und denken, wo geht es denn da Bergauf und ab? Aber montags eine Strecke zu finden, die offen hat, ist auch in Italien nicht allzu einfach. Und wieso dann nicht zu einer, in meinen Augen, der geilsten Strecken fahren. In Rivarolo trafen wir uns dann noch mit anderen Kollegen und guten Freunden wie Paul und Robin, meinem Konditions-Trainingspartner. Von da an reiste Paul mit seinen Eltern uns uns von Strecke zu Strecke, was für beide Seiten gut war, denn so konnte man sich immer ein wenig vergleichen und wusste wo man steht. Am Dienstag hieß es dann nach drei Fahrtagen, eine lockere Runde laufen zu gehen und den Körper ordentlich zu stretchen. Savignano war unser nächstes Ziel und dort fanden wir unsere gewollten Trainingsbedingungen vor. Am Donnerstag fuhren wir dann in Faenza, eine aktuelle GP-Strecke, die mir ein breites Grinsen unter meinen Helm gezaubert hat! Ich habe definitiv eine neue Lieblingsstrecke für mich entdeckt. Die Reise dorthin lohnt sich auf jeden Fall! Selten habe ich solche Kurven mit so einem griffigen Lehmboden gesehen wie dort! Wahnsinn. Am darauf folgenden Tag legte ich wieder einen „Offday“ ein und lief ein paar Kilometer. Am letzten Tag (Samstag) wollten wir dann doch noch ein paar Spurrillen trainieren und fuhren nach Maxland. Dort trainierten wir ordentliche Sprinteinheiten und Starts und machten uns gegen 17:00 Uhr auf den Heimweg. Hier einmal grob zusammengefasst was alles die Woche über auf dem Programm stand: • Starts • Qualifikationsrunden • Sprinteinheiten • lange Distanzen • Sektionstraining An der Stelle ein großes Dankeschön an Kevin für deine Geduld, ich hoffe du hattest auch so einen schönen Trip wie ich, ha, ha :-) Da ich am 13. März in Arnhem (nach Redaktionsschluss) mein erstes Vorbereitungsrennen bei den Dutch Masters fahren werde, wird man mich ab der ersten März-Woche wieder im Sand spielen sehen. Ich bin echt gespannt, wie es wird und bin heiß wie Frittenfett, bald wieder ans Gatter rollen zu können! Am 27. März findet in Grevenbroich der Open- DM-Auftakt statt, worauf ich mich riesig freue! Aber bis dahin muss ich wieder in den großen Sandkasten zurück, um noch ein paar Stunden dort zu trainieren, sonst verlerne ich nachher noch meine Sandskills :-) Bis dahin bleibt sitzen und vielleicht sieht man sich mal an der Strecke :-) Viel Spaß beim Lesen :-) Lp238 4/22 MOTOCROSS ENDURO 55
Billy Bolt von Husqvarna Factory Ra
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